Hier starte ich jetzt mal einen Umbaubericht zu meinem Winterprojekt.
Albi hat bei mir über den Winter sein 16V 9A (2.0l 136PS) Cabrio eingestellt, damit ich mal einen ausführlichen Blick darauf werfen und einige Sachen beheben kann.
Wir drehen da schon länger Runden mit dem Patienten, aber so recht wollte das Cabrio bislang nicht laufen.
Hauptursache bestand wohl in nicht zusammengehörenden Teilen - Drosselklappe, Steuergerät, KE-Jet Mengenteiler. Manches vom Automatik, manches nicht.
Und dann war da noch die Elektrik... Kurz: viele unbekannte, und kaum mehr zu bekommen.
Der Patient:
Zustand im Oktober:
Abgaswerte mit 8%CO, nicht einstellbar, vieles bereits versucht und getauscht.
Starten nur mit Vollgas und Gas halten, sonst geht er aus.
Leistung im warmen Zustand ist da, aber alles andere als überragend. Abgaswerte ebenfalls schlecht.
Da der Rumpfmotor mit guten Kompressionswerten daher kommt, und ich von einem anderen Projekt noch einige ABF Teile "rumliegen" hatte, bot es sich an den 9A (KE-Jet aus Passat/Corrado) auf die ABF Technik umzurüsten und sich von der KE Jet zu verabschieden.
Gesagt getan.
Das größte Problem gleich zu Beginn.
Der 9A Motor hat keinen KW Impulsgeber. Der Platz ist im Guss zwar vorhanden, aber nicht gefräst.
Das habe ich gelöst durch den Flansch mit Wellendichtring, Geberrad und Impulsgeber vom Polo 6N2 GTI. Der passt auch an den 827er Block und hat einen identischen OT-Versatz auf dem Geberrad wie die ABF/1.8T Motoren, die den Geber im Block und das Geberrad auf der Kurbelwelle haben.
Zur Montage muss allerdings ein extra Loch mit M6 Gewinde gebohrt und die Schraube mit Gewindedichtmittel eingesetzt werden. Am Block muss etwas Platz gemacht werden, damit Geber und dessen Schraube Platz haben.
Wellendichtring Kurbelwelle, getriebeseitig
030 103 171 K
Kurbelwellensensor
030 957 147 G
Das Kabel kommt bei dem kleinen Deckel oberhalb der Antriebswelle raus.
Der Geber kann bei einem Defekt von außen, ohne Demontage des Getriebes gewechselt werden.
Nachdem das Getriebe samt Kupplung wieder drin war, gings an die Ölleckagen.
Mit neuem Zahnriemen gabs auch gleich alle Simmerringe neu.
Ebenso nahmen die ABF Nockenwellen im Zylinderkopf platz, da die deutlich schärfer sind und mehr Hub hatten als die doch ser zahmen 9A Wellen.
Zudem sollte das zum auch zum Setup des Steuergeräts passen.
Weiter ging es mit Kleinteilen:
- ABF Verteiler mit neuem Impulsgeber
- Ölfilterflansch abdichten mit neuem Öl/Wasserkühler
- Kühlmittelflansch vorne vom ABF (der vom 9A, PL, KR ist im Weg, wenn man die ABF Ansaugbrücke montiert.)
- Kühlmittelkreislauf mit Schläuchen wieder zusammengebaut
- Kurbelgehäuseentlüftung vom ABF
- ...
Meine ABF Drosselklappe hatte leider einen defekten Leerlaufschalter. Weil der bei VW nicht mehr zu bekommen ist, gabs was vom Conrad.
Die haben exakt die gleichen Mikroschalter auf Lager. Auch die Dichtung gibts nicht mehr, aber da half Dichtpapier
Zugleich war im Lockdown ausreichend Zeit den Kabelbaum an die Kabellängen im Golf 1 anzupassen und um Kabel für die Zusatzinstrumente zu erweitern. Die sind verbaut, aber waren wohl noch nie angeschlossen.
Den Sicherungskasten vom 9A (neue ZE) hatte einer der Vorbesitzer schon verbaut.
Vom Golf 2 RP gab es den Luftfilterkasten. Hier musste ich den Deckel nur um zwei Anschlüsse für den Ansauglufttemperatursensor und die Leerlaufzigarre anpassen. Der das Unterteil sitzt stabil auf Gummilagern auf dem Längsträger.
Mit der Ansaugbrücke, dem Ansaugschlauch vom Seat Toledo ABF sieht es schon fast fertig aus.
Aber es gab noch einiges zu tun.
Fortsetzung folgt