Masseschluss?

  • Moinmoin!

    Vorstellung folgt, wenn ich den Kleinen endlich wieder aus der Garage bewegen kann. Dazu gleich mal eine Fachfrage an die Elektrikspezialisten:

    Batterie ist raus - Ich habe "Durchgang" zwischen den Anschlüssen + und - der Batterie

    am +Pol der Batterieanschlüsse sind noch zwei dickere rote Kabel angeschlossen. Einzeln durchgemessen ergab, dass das eine eine Masseverbindung hat. Also runter zur Zentralelektrik getaucht und das Kabel gefunden. Ziehe ich das Kabel von der ZE ab, ist vorne an den Batterieanschlüssen kein "Durchgang" mehr. von dem Anschluss an der Zentralelektrik auf dem das Kabel saß allerdings sehr wohl.

    Laut Stromlaufplan im Golf1Wiki ist es das Kabel in Strompfad 4, welches von der Batterie in einen der Steckplätze P auf der Rückseite der ZE geht.


    Angefangen hat die aktuelle Schrauberei damit, dass der Motor zu fett lief und blubberte, die Batterie die Spannung nicht hielt und auch nach dem Fahren nicht mehr in der Lage war, das Verdeck zu schliessen. Musste meistens mit Starthilfe erweckt werden und selbst das hat zum Ende nichts mehr bewirkt.


    Nun die Fragen:

    - Normal ist das mit dem "Durchgang" doch nicht, oder?

    - Kann sich die ZE "schleichend" verabschieden?

    - Kann dieser Elektrik-Fehler (sofern es einer ist) zu einem unrunden und zu fetten Motorlauf führen?

    - Hat noch jemand eine ZE in der Ecke liegen, die er nicht mehr braucht?


    Zur besseren Einordnung:

    Golf1 Cab; BJ'92; 2H;


    Bin für Tipps dankbar!

  • Moin Moin !


    - Normal ist das mit dem "Durchgang" doch nicht, oder ? <-- 0 Ohm vom Plus zum Minuspol wäre ein Kurzschluß - da würde dir der Akku explodieren oder wegschmelzen - je nach Dicke des Kabels. Ein Stromkreis muß immer einen Verbraucher haben - du mußt zumindest einen kleinen Widerstand messen können. Der stromhungrigste Verbraucher ist der Anlasser der über Klemme 50 vom Zündschloß geschaltet ist - der hat einen sehr geringen Widerstand und zieht so viel Strom das er unabgesichert ist weil das ziemlich sinnlos wäre bei bis zu 600 Ampere. Was du unter "Durchgang" bezeichnest weiß ich nun nicht genau. Nur bei 0 Ohm vom Pluspol zur Masse würden dir die Kabel in der Hand schon sehr warm werden :saint:


    Die Widerstände der einzelnen Verbraucher sind im KFZ parallel geschaltet, wobei der Gesamtwiderstand kleiner ist als der kleinste Einzelwiderstand. Ohne Akku vom Plus- zum Minuspol zu ohmen macht somit keinen Sinn.


    - Kann sich die ZE "schleichend" verabschieden ? <-- nach einem Wassereinbruch z.B. - ja. Die Oxidation "wächst" und die Übergangswiderstände innerhalb der ZE können nach und nach größer werden.


    - Kann dieser Elektrik-Fehler (sofern es einer ist) zu einem unrunden und zu fetten Motorlauf führen ? <-- wenn die Elektrik spinnt kann alles Mögliche passieren - ja. Wo steht das Auto ? Da muß mal fleißig gemessen werden !


    - Hat noch jemand eine ZE in der Ecke liegen, die er nicht mehr braucht ? <-- die ZE vom Einser ist meines Wissens nach identisch mit der "alten" ZE vom Golf 2 und die hätte ich noch zu Hauf im Lager rumfliegen. (in Witten)




    Jetzt mal MEINE Fragen dazu:


    Was passiert wenn du den (geladenen) Akku einbaust ? Werden irgendwelche Kabel warm oder gar heiß ?


    (Wenn das Auto anspringt und sich "nur" das Dach nicht schließt und der Motor auch "nur" unrund läuft hast du keinen Masseschluß sondern eher einen MasseFEHLER).


    Ändert sich was am Motorlauf wenn du ein Starthilfekabel vom Minusopol zum Getriebe / Motorblock anklemmst ?


    Wie alt ist der Akku ? Wurde er mal einem Belastungstest unterzogen ?


    Hast du die Massepunkte mal auf Sauberkeit und Widerstand überprüft ? *KLICK*


    Leuchtet die Generator-Kontrolldiode im Kombiinstrument wenn du die Zündung anmachst ? Geht sie aus wenn der Motor läuft ?


    Mit welchem Ladegerät wurde der Akku geladen ?


    Welche Spannung misst du bei stehendem und bei laufendem Motor ?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    das ist ganz normal, dass du zwischen den Batteriepolen einen "Durchgang" misst.


    Wichtig ist, welchen Widerstand dieser hat. Wenn du z.B. die Tür offen hattest (Türlicht) misst du einen anderen Widerstand, wie wenn du sogar den Schlüssel im Zündschloss hattest. Darum ist diese Messung nicht hilfreich.


    Ob du einen Verbraucher hast, der die die Batterie leerzieht, misst man bei eingebauter Batterie.


    Nun als erstes Zündung aus, (Radio und Licht usw. natürlich auch aus) Tür zu.

    Nun misst du welcher "Ruhestrom" fließt:

    - Minuspol angeklemmt

    - Pluspol abgeklemmt. Ein Multimeter auf Strommessung umstecken (zuerst auf 10A) und dann Messspitzen an den abgeklemmten +Pol und den Pluspol der Batterie. Wenn der angezeigte Wert kleiner als 0,2A ist, die Prüfspitzen auf die kleine Strommessung (in der Regel bis max. 200mA) umstecken.

    Nun wieder die Prüfspitzen an den abgeklemmten +Pol und den Pluspol der Batterie.

    Der Wert den du nun misst ist interessant. Damit kann man berechnen, wie schnell deine Batterie leergesaugt wird.

    • Offizieller Beitrag

    stotternder Motor ist in den meisten Fällen ein defekter blauer Geber. Dann eine defekte Lambdasonde, dann Klopfsensor. Einige wenige haben ein schwierig zu findenden Fehler für den es dann eine Reihe von Fehlern geben kann.


    Zum Problem der "schwachen" Batterie:

    Welche Spannung misst du, wenn der Motor im Standgas läuft und du die Spannung an den Batteriepolen misst.

    (mögliche Fehler: Batterie defekt, Spannungsregler der Lichtmaschine defekt, Lichtmaschine defekt, oxidierte Kontakte)

  • Moin!

    Danke ihr beiden schon mal für die schnelle reaktion.


    Für mein Verständnis: es ist normal, dass ich bei ausgebauter Batterie eine Verbindung zwischen dem Plusanschluss der Batterie und der Karosserie habe?


    Ich habe die letzten "Messungen" nur mit der "Pieps"-Methode des Messgerätes gemacht. Als noch alle Kabel an dem Plusanschluss verschraubt waren (bei abgeklemmter Batterie), hatte ich bei einer Einstellung von "200" auf dem Meßgerät eine Anzeige von 0,28 auf dem Display.


    Entschuldigt, die Unbeholfenheit, aber ich hab es nicht so mit den Größen.... :/


    Das Phänomen tritt auch nur bei dem einen Kabel welches an die ZE geht auf. Das andere dicke rote Kabel welches an die ZE geht (Verbindung zum Zündanlaßschalter) bildet keinen Durchgang zur Masse.


    Naja und seltsam ist auch, dass die Batterie auch nach 100km nicht vernünftig geladen wird, am Ladegerät aber sehr wohl. Ausgebaut hat die Batterie auch keine Probleme die Spannung zu halten.


    OK. ich werde also heute Nachmittag ein paar Stunden in der Garage verbringen (wo der Kleine eigentlich auch überwiegend steht), mich mit der ungeliebten Materie "Elektrik" beschäftigen, die vorgeschlagenen Messungen machen und berichten.

  • stotternder Motor ist in den meisten Fällen ein defekter blauer Geber. Dann eine defekte Lambdasonde, dann Klopfsensor. Einige wenige haben ein schwierig zu findenden Fehler für den es dann eine Reihe von Fehlern geben kann.


    Zum Problem der "schwachen" Batterie:

    Welche Spannung misst du, wenn der Motor im Standgas läuft und du die Spannung an den Batteriepolen misst.

    (mögliche Fehler: Batterie defekt, Spannungsregler der Lichtmaschine defekt, Lichtmaschine defekt, oxidierte Kontakte)

    Danke dir. Die Lambda hatte ich auch schon in Verdacht, den blauen Geber hingegen nicht.


    Da der Kleine zuletzt beschlossen hatte noch nicht einmal den Magnetschalter klicken zu lassen wenn ich starten wollte kann ich dir derzeit nicht sagen, was die LiMa an Spannung liefert...


    Ausfahrt gemacht während ich das Garagentor aufmachte ging der Motor aus und wollte ich auch mit Starthilfe nicht mehr. Kein Magnetschalterklicken... Nix. Batterie aufgeladen, eingebaut. Immer noch nix. Jetzt Fehlersuche.

  • es ist normal, dass ich bei ausgebauter Batterie eine Verbindung zwischen dem Plusanschluss der Batterie und der Karosserie habe ? <-- eine Verbindung mit Widerstand - ja


    Ich habe die letzten "Messungen" nur mit der "Pieps"-Methode des Messgerätes gemacht. Als noch alle Kabel an dem Plusanschluss verschraubt waren (bei abgeklemmter Batterie), hatte ich bei einer Einstellung von "200" auf dem Meßgerät eine Anzeige von 0,28 auf dem Display. <-- macht einen Widerstand vom 0,28 Ohm - was allerdings nix aussagt außer das es keine NULL Ohm sind - was natürlich fatal wäre. Dazu allerdings *DIES* beachten !


    Das Phänomen tritt auch nur bei dem einen Kabel welches an die ZE geht auf. Das andere dicke rote Kabel welches an die ZE geht (Verbindung zum Zündanlaßschalter) bildet keinen Durchgang zur Masse. <-- das ist das Kabel was das Zünschloß bei Stellung "Zündung an" an Klemme 50 am Magnetschalter vom Anlasser weitergibt. Das ist denke ich ok so.


    Naja und seltsam ist auch, dass die Batterie auch nach 100km nicht vernünftig geladen wird, am Ladegerät aber sehr wohl. Ausgebaut hat die Batterie auch keine Probleme die Spannung zu halten. <-- um DAS zu ergründen habe ich dir oben ja einige Fragen gestellt.


    ich werde also heute Nachmittag ein paar Stunden in der Garage verbringen (wo der Kleine eigentlich auch überwiegend steht), mich mit der ungeliebten Materie "Elektrik" beschäftigen, die vorgeschlagenen Messungen machen und berichten. <-- das macht Sinn - aber dazu brauchst du sicher keine Stunden :)


    Und wegen diesem "Klicken am Anlasser" --> Entweder mit dem 13er Maulschlüssel das Hauptstromkabel direkt am Anlasser mal ein klein wenig nachziehen (wirkt Wunder) und / oder mit einem Hammer 1 / 2 kurze Schläge auf den MAGNETSCHALTER ausüben (Stichwort: hängender Magnetschalter) und erneut probieren.


    g%l

  • Wenn ich nach einer Fahrt Dinge nicht mehr bedienen kann und den Wagen nur mit Starthilfe wieder starten kann würden ich den Fehler im Bereich Generator Spannungsregler suchen würde. Also dem Verschlag folgen und mal bei laufendem Motor die Spannung messen. Ist das in Ordnung, die Massenverbindung zwischen Motor/ Getriebe und Karosserie überprüfen.


    Gruß Michael

    • Offizieller Beitrag

    Welche Spannung hat denn die Batterie nach dem Laden?


    Eine tote Batterie kann man nicht mehr "Laden", eine entladene schon. Wobei jede Tiefentladung die Lebensdauer der Batterie extrem verkürzt.


    Und zum Starten vom Auto:

    stecke mal den blauen Geber ab. Damit läuft der Motor im Werkstattmodus (ähnlich Notlauf). Somit muss das Auto laufen, sofern Sprit vorhanden und Zündung ok.

  • Mannmann… da habt ihr mir ja Hausaufgaben aufgegeben! Danke!


    Der Reihe nach:


    Phoenix:

    • Der gemessene Widerstandswert ist nicht 0,28 gewesen, sondern 2,8
    • Wenn der geladene Akku eingebaut wird, werden keine Kabel heiß oder auch nur Handwarm
    • Nein, am Motorlauf ändert sich nichts wenn ich ein zusätzliches Massekabel anschließe
    • Akku ist ca 4 Jahre.Belastungstest: negativ
    • LiMa-Kontrolleuchte leuchtet und geht aus
    • Geladen mit einem guten alten Henssmann aus den frühen 80ern!
    • Bei laufendem Motor 13,98V

    MyGolf1Cabrio

    • Konnte die Verbrauchermessung noch nicht machen, die Funktion ist bei meinem Fluke leider defekt. Schon länger. Bringe mir morgen mal ein neues mit…
    • Habe den blauen Geber mal deaktiviert während er noch kalt war, da ist die Drehzahl hochgegangen. Als er warm war ist nichts passiert.
    • Gleiches habe ich mit der Lambda-Sonde gemacht. Gefühlt lief er ohne Lambda runder und zog auch ein Tick besser. Alles subjektiv, keine Messwerte.
    • Den Klopfsensor hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm… geschweige denn, dass ich auf dem Schirm hatte, dass der sowas hat. ;)
    • LiMa: siehe oben. Scheint i.O. zu sein


    Ja, und wie ihr merkt, ist der Kleine heute Nachmittag wieder angesprungen. Keine Ahnung warum. Mit dem alten Akku und Starthilfe, aber er war sofort da. Ich habe dann die Messungen bei laufendem Motor gemacht und die Sache mit Lambda und blauem Geber probiert. Immer kleine Fahrten um den Block.

    Ich denke, der Akku kommt auf jeden Fall neu. Da Lambda-Sonde und der blaue Geber ja nicht die Welt kosten, tausch ich die einfach aus. Ich hab keine Ahnung wie alt die sind.


    Pfingsten ist gerettet! Ich kann schrauben!! ;) Werde berichten wie es gelaufen ist. Nur das mit dem Massefehler geht mir noch nicht aus dem Kopf…

  • Ich fasse mal zusammen:


    Lima gut - Ladespannung ausgezeichnet


    Akku zweifelhaft (du wirst ihn ersetzen)


    Du wirst die Lambdasonde ersetzen (bitte zur Sicherheit einen M 18 x 1,5 mm Gewindebohrer bereithalten - beim Lösen nicht zimperlich sein - ein beherzter Schlag und lose ist sie - und *SO* wird sie gemessen)


    Blauer Fühler wird gewechselt - prima ! (Meine Empfehlung: Klopfsensor ebenso pauschal erneuern - persönliche Erfahrung)


    Kein Kurzschluß vorhanden


    Anlasser funktioniert plötzlich wieder


    Das ist alles schon mal gut :thumbup:


    Bis auf das Ladegerät aus Kriegszeiten: die sind mittlerweile alle nur noch suboptimal 8)


    Meine Empfehlung: *KLICK*


    Aber: warum sagst du das du einen Massefehler hast :?:


    Geht das Dach denn "leicht" oder "leichter" zu wenn dabei der Motor läuft :?:


    Ich selbst vermute mal das der Akku keine Kapazität mehr hat - entweder weil er (zu) oft tiefentladen war und dadurch jedes mal Kapazität verlor oder das Ladegerät es einfach nicht schafft den Akku "intelligent" wiederzubeleben. Aber das war nur eine Vermutung.


    Hast du ein anderes Auto wo du dir spaßeshalber vielleicht mal den Akku "leihen" könntest :?:

  • DIe Innenlampe leuchtet auch je nach Stellung ohne "Zündung an" - das reicht schon wenn die Tür bei der Messung offen war :)


    Da die 10 Watt hat würden somit noch mal 0,83 A zur Berechnung hinzukommen...


    Interessant wäre mal die Ruhestrom-Messung



    Bin gespannt :)