"Setzen" von Sport Fahrwerken, woran liegt es?

  • Hallo Forum,


    woran liegt es das sich ein Fahrwerk mit der Zeit "setzt" ( in der Höhe verändert ) ?


    Bei meinem Cabrio hat sich das Gewindefahrwerk nach ca. 6 Monaten vorne um 10mm abgesenkt ( Abstand Kante/Radmitte 295mm eingetragen, jetzt 285mm )

    Hinten hat sich nichts verändert. Die Domlager, die ich in Verdacht hatte, sehen optisch immer noch so aus wie sie eingebaut wurden.


    Im Netz findet man viele, teils sehr widersprüchliche Aussagen dazu. Es wird immer wieder von der Veränderung der Federrate? geschrieben.

    Heißt das die Feder wird mit der Zeit "weicher" ?

    Aber konkrete Aussagen die das erklären habe ich bisher nicht gefunden.


    Mein Gewinde kann ich ja wieder hochdrehen um den eingetragenen Wert zu erreichen.


    Was aber wenn ich ein nicht höhenverstellbares Tieferlegungsfahrwerk eingebaut habe, dieses setzt sich und dann muss ich die Fahrzeughöhe neu eintragen lassen ?


    Ist das ein Problem das mit der Qualität des Fahrwerks zusammenhängt, bzw. gibt es auch (Sport-) Fahrwerke die sich nicht verändern ?


    Bin gespannt auf Eure Meinungen und Erfahrungen dazu.


    Gruß aus Wuppertal


    Tom

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  • Ich bin immer davon ausgegangen, dass dieses nachträgliche "setzen" daher kommt das eben bei der Montage alle Komponenten erstmalig zusammenfinden. Erst durch den Fahrbetrieb und das Fahrzeuggewicht "finden" die Teile ihre endgültige Position.


    Federn pressen sich fest in Ihren sitz. Die Gummilager geben etwas nach usw.

    So erkläre ich mir dieses nachträgliche setzen von Fahrwerksteilen nach der Montage


    Ob ich richtig liege, wir sich sicher gleich zeigen

    Es gibt genug Menschen da draußen, die werden nie verstehen wie ein lieblos in Form gehämmertes Stück Blech, gepaart mit unzähligen Teilen Industriell gefertigt, in einem Menschen so viel Emotion und Gefühle auslösen kann. Einem km für km aus dem Alltag entschleunigt und zurück auf den Boden holt und für einen Moment die Zeit scheinbar still steht.

    Aber jeder der mal ein 1er Golf Cabrio gefahren ist, weiß genau was ich meine ²³


    Mein Showroom & Vorstellung -> GOC 1 -Sportline

  • Bei der Herstellung kommen die Gummis aus der Presse - werden danach weder auf Druck noch auf Zug belastet noch mechanisch bewegt. Je geringer die Shore-Härte um so größer die Verformung nach einiger Zeit. Besonders merkt man das an herkömmlichen Domlagern. Metallisch gesehen ist das bei Federn genau das Gleiche. Federstahl besitzt im Vergleich zu anderen Stahlarten eine sehr hohe Festigkeit - darum brechen die Federn auch gerne (nach vielen Jahren) - manchmal sogar ohne das man es beim Fahren bemerkt ! Jede Feder besteht aus einer Legierung mit viel Kohlenstoff (bitte keine Details erfragen) aber dieses Zeugs da drin sorgt dafür das die Federn erst nach einigen 100 km ihre endgültige Form/Position erreichen - dies wird bei der Herstellung nicht vollzogen sondern das macht im Endeffekt der Käufer durch pures Fahren :thumbup:


    Hier auch sehr schön erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Federstahl



    Dieser Unterschied der Shore-Härte ist der Grund warum viele auf PU-Lager umrüsten. Vorteil: Strafferes Fahrgefühl - weniger Elastizität - längere Haltbarkeit - Nachteil: Komforteinbußen und größere Belastung auf die Karosserie


    Ob PU oder herkömmliches Gummi - alles ist eben immer nur ein Kompromiß. Ich welche Richtung es gehen soll bestimmt immer der Halter des Fahrzeugs :wink:

    * PROJEKT PHÖNIX *

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    Ich mag Leute die sagen was sie denken. Noch mehr mag ich Leute die auch tun was sie sagten.

    2 Mal editiert, zuletzt von PHÖNIX ()

  • Nee, dass liegt am verwendeten Federstahl.

    Das Unternehmen für das ich tätig bin stellt Federstahl für die Automobilindustrie her.

    Wir produzieren exclusiv Ventilfederstahl.

    Bei der geringsten Abweichung von der vorgegebenen Analyse kann das Material nicht mehr als 1a Qualität verkauft werden. Wie in jedem anderen Unternehmen fällt immer etwas Ausschussmaterial an. Zum verschrotten zu schade. Also wird es preiswerter verkauft. Wer die Käufer sind weiss ich nicht im Detail.

    Kunden wie h&r, Volkswagen, Mercedes, BMW nehmen nur 1a ware.

    Das Material was nicht der 1a Spezifikation entspricht hat aufgrund des Zusammensetzungsverhältnis von Kohlenstoff, Silizium und Chrom eben nicht nicht die Qualität den Ursprungszustand zu bewahren.

    Bei Fragen einfach fragen.

    Viele Grüße

    Dirk

  • Im Automobilbereich sollte man mit dem Verkaufen von „B-Ware“ aufpassen.


    Wenn sowas der verkehrte Automobillist mitbekommt könnte es ganz schön Ärger für den Zulieferer geben.

  • @ andy 86

    Die 1b Ware geht nicht an Zulieferer sondern an Stahlhändler.

    Inklusive Dokumentation und umfangreicher Beprobung.

    Der weiß also genau was er bekommt.

    Wir produzieren auch nur das Halbzeug. Auf das was der Kunde damit macht haben wir keinen Einfluss.

    Viele Grüße

    Dirk