Mich hat es nach meinem Sohn auch erkältungstechnisch erwischt. Generell nicht schlimm. Meine Freundin kam heute auf die Idee, dass ich ja mal fix das äußere Antriebswellengelenk tauschen könne am T4 California, da sie nicht wüsste wann wir sonst Zeit dazu hätten. Zur Auswahl stand auch morgen früh; um 13 Uhr soll es nach Köln gehen.
Dachte nur ne, auf keinen Fall morgen, ich kenne das Teil noch von der Beifahrerseite...brauch nur was schief laufen und der Bulli steht da in Einzelteilen und wir müssen weg.
Also heute gewählt. Mein Gefühl war ein Mulmiges. Erkältet also in die Kälte und angefangen.
Sicherungsschraube am Radlager ließ sich erstaunlicher Weise, ohne Probleme lösen. Kann doch nicht sein dachte ich. Und weiter gemacht.
Spurstangenkopf mit dem tollen Abzieher rausgepresst. Auch ohne Probleme geklappt.
So, jetzt wollte ich das Gelenk wie beim letzten Mal, mit der Schraube aus dem Radler treiben. Irgendwann war sie am Ende angelangt, aber die Verzahnung war noch nicht ganz raus. Also spitzen Idee gehabt, 1/2 Verlängerung reingesteckt und den Rest ausgetrieben, also fast. Jetzt wollte das miese Ding einfach nicht komplett raus. Irgendwann nach zehrenden Minuten war das Gelenk aus dem Radlager raus.
Jetzt kam das erste Problem. Ich habe den Achsschenkel so weit wie möglich gedreht, aber dieses blöde Gelenk wollte einfach nicht über den Rand. Radachse testweise angehoben um ggf. eine bessere Position zu finden... nix war. Immer an Stoßdämpfer oder Befestigung des Stabis mit der Antriebswelle angeeckt.
Also nochmal geschaut wie man den Schenkel weiter abklappen kann. Erst wollte ich unten das Traggelenk lösen. Hat auch geklappt, jedenfalls die Mutter. Raus wollte der Dorn einfach nicht. Dann nächste tolle Idee, Drehstab am Achsschenkel lösen. Keinen 24er Maul-Schlüssel, mit der Nuss kommt man nicht dran weil das Gelenk im Weg ist.... Freundin zum Baumarkt und einen völlig überteuerten gekauft. Yeah Schraube los bekommen. Jedoch auch hier den Dorn nicht raus bekommen. Zig Varianten probiert. Nix... so langsam reicht es dachte ich. Ich will hier weg. Ich bin hier gefangen. Nun war es schon dunkel und 4 Grad kalt. Schön kuschelig mit Erkältung...Habe beim Rumrödeln und Fluchen so derbe geschwitzt unter meiner Mütze... Also abgenommen, kommt auch sehr gut...die ersten 3 Stunden waren vorbei, ohne etwas geschafft zu haben.
Wo war ich jetzt, ach ja richtig. Immer noch dabei das Gelenk neben den Achsschenkel zu bekommen. Nach viel Wutausbrüchen, Flucherei, kurz am Heulen wie gemein doch alles ist, das Ding endlich neben den Achsschenkel gesprungen...hab mich extrem gefreut und gleichzeitig dachte ich, das war es noch nicht für heute...21 Uhr.. Übrigens ich hab natürlich auch den störenden Stoßdämpfer zu demontieren. Fehlanzeige, alles festgebacken für die Ewigkeit und noch viel länger...
So jetzt wollte ich ganz cool, mit der Sicherungsschraube, das Gelenk von der Welle runtertreiben...erinnert ihr euch noch an die tolle Idee mit der 1/2 Verlängerung? Hab natürlich ein schönes Viereck in das runde Gewinde getrieben...Schraube wollte nicht mehr rein bzw..mit Gewalt dann 1 cm. Nächster Wutausbruch. Wie blöd kann man eigentlich sein dachte ich....Habe dann mit gefühlt 1000 Newton versucht die Schraube reinzudrehen. Hat sich ein neues Gewinde geschnitten. Nach knapp 20 Minuten schweißteeibender Anstrengung, wollte die Schraube einfach nicht weiter rein. Also wieder 5 Minuten mit Fluchen rausgedreht. Was nun? Hin und her gelaufen, mir war kalt und ich hatte schon Schwächeerscheinungen und Krämpfe in der Hand....hab es dann von Hinten mit einem Gummihammer nach 10 Minuten geschafft. So langsam tat sich ein Horizont auf...dachte ich
Ein genauer Blick auf das innere Gelenk, ließ meine Euphorie schwinden. Manschette abgerissen.... Ob vorher oder ob ich das war, war mir egal. So ein Mist. Kann ich den ganzen Mist nochmal anfassen... egal. Das neue Gelenk samt Anbauteilen ect. war zu meiner Überraschung schnell verbaut, ohne größere Probleme, juhu
Najs ok, diese blöde Tülle hat sich immer umgeklappt beim draufschieben. Also Vaseline drauf und heiss gemacht mit dem Heißluftballon. Stromausfall in der Garage. Kein Licht mehr...durch die Garage gestolpert und nach 5 Minutrn wieder Licht gehabt. Diesmal nicht an die Powerstation sondern direkt an die Steckdose. Nach weiteren auftreibenden Minuten war das Ding an der richtigen Stelle.
Jetzt musste die fertige Welle wieder über die Kante ins Radlager...Ich schreibe dazu jetzt nichts...so wie bei voriger Demontage...einfach kacke...Irgendwann hatte ich sie dann nach erneuten Tobsuchtsanfällen und Wasserfällen an Schweiss und Kopfstoßern endlich drin!
Jetzt die anderen Schrauben wieder befestigen. Spurstangenkoof wieder eingeführt, Mutter aufgeschraubt. Nach ein paar Windungen drehte sich der Dorn mit... also Imbus geholt und gegengehalten. Mhh komisch passt irgendwie keiner. Drunter geschaut mit meiner Stablampe, meinem treuen Begleiter an diesem Abend. Erinnet ihr euch noch an den Abzieher mit dem ich den SSK ausgetrieben habe? Jaaaaa, schön die Imbusaufnahme halb rund gemacht. Also Torx reingehauen und die Mutter mit Krämpfen angezogen. Es war jetzt 23 Uhr 3 Grad..Jetzt kamen zum Glück nur noch die leichten Arbeiten.
Das hat mich alles so dermaßen angekotzt. Dann noch nicht fit, kalt, kein passendes Werkzeug und Faxen dicke...
Ich habe daraus gelernt: Mach es nur wann, wenn du möchtest und am besten gesund. Hätte das jemand gefilmt....puhh.
So das musste jetzt noch mal niedergeschrieben werden..Das war meine bis jetzt schlimmste Schraubererfahrung. Blöd dass ich da nochmal ran muss....
Einkaufsliste: 14er Vielzahn für die 1/2 Knarre, eine gescheite Lampe. Mit dem Bulli kommt man wegen dem Hochdach nicht rein. Ein weiches Sitzpolster für den Kiselboden.
Bitte verzeiht mir die Rechtsschreibfehler. Ich bin auf Notbetrieb.
Grüsse