So mal eben zwischendrin kam mir die Idee, man könnte ja das Schaltsaugrohr des 2.8ers in den 2.6 verpflanzen um der Geschichte ein wenig Beine zu machen...
So einfach ist das gar nicht, der 2.8 und der 2.6 sind zwar grundsätzlich gleich, der Unterschied liegt aber im Detail, so hat der 2.8 einen LMM und keinen Ansaugtempfühler, dafür aber ein einfach gehaltenes Leerlaufregelventil während der 2.6 einen recht komplexen und diagnosefähigen Schrittmotor hat.
Zum Umschalten des Schaltsaugrohrs wird Unterdruck verwendet, das lässt sich beim 2.6 adaptieren, dafür gibt es dann ein zusätzliches Reservoir.
Das Signal zum Umschalten kommt beim 2.8 vom Steuergerät bei 4100 u/min, das klappt so nicht, der 2.6 liefert das Signal nicht...
Es gibt in der Szene aber jemanden, der hat eine kleine Elektronikbox gebaut, welche - mit dem Drehzahlsignal gefüttert - eben dem Magnetventil das Signal zum Umschalten des Saugrohrs gibt...und das mit einem Poti sogar einstellbar.
Das komplette Umbaupaket nebst 2.8er Saugrohr...
Dieses gereinigt und neu lackiert...Hammerite ftw!
Ausbau der alten Brücke...
Um die Brücke zu bergen muss das Kraftstoffrail sowie alle 6 Einspritzdüsen raus, dieses ist an der Ansaugbrücke befestigt.
Brücke ist raus...
Die 2.6er (vorne) und 2.8er (hinten) Ansaugbrücke im Vergleich, das hat eine andere Form, d.h. man benötigt auch eine andere Motorabdeckung oder passt diese an...
Ich pass da nix an, wenn es die Abdeckung für 56€ neu bei Audi Tradition gibt...für ne Gebrauchte bezahlt man auch seine 50€, da stellt sich die Frage nicht...
Die ganzen Dreadlocks umgebaut, also Drosselklappe, Stellement der GRA, LLRV...
Das Leerlaufregelventil sitzt in einem Adapter, dieses Bauteil ist nötig, da beim 2.6 und 2.8 die Teile komplett anders sind, auch von der Funktion.
Das neue Unterdruckreservoir aus dem Zubehör...mit rausgefeilten Audi Symbolen und originaler Teilenummer...
Schon mal reinfallen lassen mit neuen Dichtungen und alles grob zusammengesteckt...
Jeder Zentimeter wird gut ausgenutzt...
Vor der prallen Sonne geflüchtet...
Für den Ansaugtemperaturfühler muss man sich einen neuen Platz suchen, der ist beim 2.6 in die Brücke geschraubt, diesen Anschluß gibt es beim 2.8 nicht (dieser hat einen LMM und benötigt keine Ansaugtemp...) - ich hab eine M10 Gewindehülse in ein passendes Bohrloch in der Ansaugluftführung gesetzt und ihn dort eingeschraubt...
Soweit alles eingebaut und verkabelt...oben über der Drosselklappe sitzt das Magnetventil für die Saugrohrverstellung
Mittlerweile kam noch meine Tochter dazu und hat tatkräftig untersützt...im Schlaf...
Am Ende nochmal durchgewischt mit der neuen Abdeckung
Ich muss sagen, man merkt den besseren Drehmomentverlauf sehr gut, das Ganze ist gerade untenrum viel agiler und bei 4100 bekommt man eine gewischt, wenn die Saugbrücke umschaltet...alles viel besser als vorher...
Und dann...?
Urlaub, ja - das wäre mal was...
Nach wochenlanger (vielleicht sogar monatelanger) Diskussion mit der Familie das Cabrio gepackt und ab Richtung Süden.
Vor 2 Jahren war ich ja schon in Österreich unterwegs, dieses Mal wurden die Schweizer Alpenpässe anvisiert...
Nach 500km Autobahn und diverse Landesstraßen mit 800 Tunneln bei knapp über 30°C war der Thunsersee erreicht, das erste Etappenziel.
Dann ging das Gekletter los, das Panoramahotel liegt irgendwie auf 400m, der See ist ganz unten
War aber wohl ne gute Wahl...
Später ging es dann noch eine abendliche Runde um See, auch zum Tanken (natürlich feinstes Super+ von Ruedi Rüssel, direkt an der Hauptstraße, dem einzigen SAAB Händler im Ort...)
In der Nacht hatte es dann viel geregnet, die Tagesaussichten sprachen von Dauerregen...hilft aber nix, nach der morgendlichen Inspektion ging es dann los, erst Richtung Interlaken, dann weiter an den Brienzersee mit dem Tagesziel Oberwald im Grindelwald
Das Wetter, tja...so wirklich geregnet hat es nicht, ich hatte dann relativ schnell das Dach offen und bin eigentlich vor dem schlechten Wetter weg gefahren anstatt hinein.
Zufällig habe ich auf dem Weg noch den Grimselpass überquert, das stand gar nicht auf dem Platz, der war nur zufälligmit dabei. Oberhalb der zweiten Staustufe war es dann aber wieder ungemütlicher und die Sicht war versperrt und es hat geschneit....
Oben über den Pass wurde es dann sehr schnell wieder sehr sonnig und auch schnell wärmer...also Schnee vom Verdeck geschüttelt und wieder auf damit...
Am Horizont sah man schon entfernt das morgige Etappenziel...
Na, jemand erkannt?
Ich habs mal ausgeschnitten...
Das allseits berühmte Gletscherhotel Belvedere am Furkapass, ich fahre doch nicht in die Schweiz und fahre da nicht vorbei...
Noch das Auto hinterm Hotel versteckt...da braucht jemand morgen mal wieder ne Wäsche...
Rustikal ging der Tag zu Ende
Und begann auch so wieder...
Nach dem Frühstück waren auch die Wolken fast weg...natürlich hatte es in der Nacht mal wieder kräftig geregnet...
Es folgt die morgendliche Inspektion samt Wäsche...
...und ab ging es bergauf...
Hierzu gibts mal ein Video zur Abwechslung... -> KLICK
...zum Gletscherhotel Belvedere...
Und weiter zu einem Punkt des Grand Tour of Switzerland
...und wieder runter vom Berg.
Nach gefühlten 45min mit Motorbremse bergab war dann auch die Öltemperatur ganz unten angekommen...
Anschließend ging es über die Gotthardstraße weiter Richtung Vierwaldstättersee und damit schon eigentlich wieder Richtung Heimat.
Zwischendrin hatte ich noch bei Lidl ein Gespräch mit der Schweizer Polizei mit dem Ergebnis, dass das ja für die Schweiz alles zu tief, zu breit und zu laut seie und sie wünschten mir eine gute Weiterfahrt...
Es ging dann fast eine ganze Runde um den Vierwaldstättersee Richtung Luzern, das Wetter war sehr wechselhaft, deshalb blieb die Mütze zu...
In Weggis dann das letzte Hotel, die 5 Franken Aufpreis für den Seeblick haben sich gelohnt...
Noch ne halbe Kuh gerissen und ab ins Bett...
Am letzten Tag der Reise ging es eigentlich nur noch nach Hause, ich habe aber der Delta Motor AG noch einen Besuch abgestattet, dort ist irgendwie die Zeit stehen geblieben, ich habe eine Tuning Schmiede der 90er Jahre vorgefunden, sehr angenehm...
Am Ende standen knapp 3800km mehr auf dem Tacho, hat Spaß gemacht und würde ich so auch wieder machen...