Nochmal zum Mitschreiben: Niemand soll aus seiner großen Wohnung/Haus vertrieben werden. Es sollen lediglich Anreize geschaffen werden, damit Leute das freiwillig machen. Wer's machen will macht's - wer's nicht will, macht's halt nicht.
Zum Thema Energie und Zukunftsplanung:
Wir sind 2010 in der Erwartung höherer Energiekosten (logisches Denken) und aus Gründen der Nachhaltigkeit in einen Passivhausneubau gezogen. In unserer Wohnanlage im Herzen Frankfurts sind in sechs fünfstöckigen Häusern insgesamt 170 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern - und in vier Tiefgeschossen 170 Parkplätze.
Auf den Dächern der Häuser befinden sich Solarkollektoren und PV-Module und individuelle Belüftungsanlagen für jede Wohnung mit mehr als 90prozentiger Energierückgewinnung aus der Abluft. Zusätzlich haben wir eine Geothermieanlage und einen gemeinsamen Gasbrennwertkessel für den Fall anhaltender tiefer Temperaturen mit wochenlang bedecktem Himmel. Meines Wissens ist der Gasbrennwertkessel in den 13 Jahren noch nie gebraucht worden.
Die Kollektoren auf dem dem Dach und die Geothermie decken unseren Heizungs- und Warmwasserbedarf zusammen mit der Energierückgewinnung aus der Abluft zu 100%. Die notwendige Pumpenergie für's Warmwasser und die Fußbodenheizung wird aus der PV-Anlage gewonnen. Im Sommer wird die Fußbodenheizung zur Kühlung der Räume verwendet. Zusätzlich ist das Haus im Prinzip wie eine große Thermosflasche isoliert. Balkone und Terrassen gibt es aber natürlich trotzdem.
Zu Beginn hat das etwas mehr als die ortsübliche Vergleichmiete gekostet, mittlerweile liegen wir sogar unter selbiger - aber haben seit 13 Jahren keinen Cent Heizkosten bezahlt. Als dann vor anderthalb Jahren die Heizkosten für konventionelle Methoden quasi explodiert sind, haben wir nur gelacht - und CO2-frei ist das Ganze natürlich auch noch.
Hier in Frankfurt sind mittlerweile ein großer Teil der Neubauten Passivhäuser - selbst Schulen und Kitas werden so gebaut. Vor kurzem ist die zweitgrößte Klinik der Stadt als weltweit erstes Krankenhaus als Passivhaus in den Betrieb gegangen.
Es gibt sogar schon ein großes Aktivhaus, das mehr Energie produziert als es verbraucht und diese in riesigen Batterien im Keller speichert, bzw. verkauft.
Last but not least: Mit dem Beginn der Energiekrise habe ich bei uns auch nochmal alles auf Sparpotential überprüft, noch mehr an Schaltsteckdosen gehängt (mit Sprachsteuerung über Alexa), ein paar ältere Geräte und Lampen ersetzt. Dieses Wochenende war zufällig die Jahresablesung fällig: Trotz erhöhtem Komfort durch die Sprachsteuerung ist unser Jahresverbrauch um 13,2% gesunken.
Als Ausgleich für die ganzen Einsparungen haben wir halt das 160PS Golf Cabrio durch ein 34ßPS BMW Cabrio ersetzt, das allerdings auch nur ca. 1,5l mehr verbraucht als sein Vorgänger.