Bedingt durch 100% Home Office seit fast zwei Jahren und einige stornierte Urlaubsreisen hat unser Golf 6 Cabrio jetzt nach knapp sieben Jahren erst 55.000km drauf und die Garantie läuft auch noch drei Jahre. Demzufolge haben wir's nicht eilig mit einem Ersatz. In den letzten zwölf Monaten sind wir genau 5.000km gefahren und ich werde auch nach Corona mindestens drei Tage pro Woche von daheim arbeiten.
Für unsere Urlaubsfahrten würden die derzeitigen E-Fahrzeuge aber genau passen: Wir fahren aus dem Rhein-Main-Gebiet jeden Spätsommer an die Ostsee und legen auf halber Strecke eine Übernachtung ein, um Neues kennenzulernen. Vor zwei Jahren waren wir Wolfsburg (VW-Museum und Shoppen in den Outlets), letztes Jahr war Goslar dran und dieses Jahr dann Celle.
Von unserem Zwischenstopp fahren wir dann nach einer Übernachtung ganz gemütlich über Landstraßen bis and die Lübecker Bucht oder die Kieler Förde - bis jetzt glücklicherweise immer offen, weil das Wetter jeweils mitgespielt hat.
Diese beiden Halbstrecken gingen mit dem Tonic 5 oder seinem Bruder, dem Kia EV6, locker.
Das Nachladen würde dann batterieschonend über Nacht im jeweiligen Hotel erfolgen.
Nur für die Rückfahrt müßten wir dann mal an den Schnelllader, weil wir da immer in einem Stück durchrauschen. Unser Golf Cabrio schafft auf Langstrecke locker 750-800km mit einer Füllung.
Da ich auch heutzutage den Tempomaten eigentlich immer auf Richtgeschwindigkeit setze, müßte ich noch nicht mal meinen Fahrstil anpassen.
Im Frühling geht's an den Bodensee und das wäre sogar mit einer Ladung möglich.
Dummerweise ist bis jetzt das einzige E-Auto, das zumindest ansatzweise als Cabrio durchgehen könnte, der Fiat 500E, der aber auf der Autobahn nur 200km schafft.
Diese Ablehnung von E-Fahrzeugen wegen der Förderbedingungen der Rohstoffe halte ich übrigens für ziemlich scheinheilig, da ja wohl jeder hier seine Posts auf Computern , Tablets oder Smartphones schreibt, die nicht gerade aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt wurden und konventionelle Fahrzeuge mittlerweile auch rollende Computer sind.
Die Batterien können nach Ausbau nach jahrelang stationär eingesetzt und danach zu über 90% recycelt werden. Das Amsterdamer Stadion wird z.B. schon seit einiger Zeit mittels ausgedienter Nissan Leaf-Batterien beleuchtet, die zwischen den Spielen mit eigenem Ökostrom geladen werden.
Aus China kommen ja auch jetzt recht erfolgversprechende Nachrichten bezüglich Wechselbatterien. Als Normalfahrer kann man eine Batterie für sein Auto kaufen oder leasen, selbst laden oder an der Wechselstation in weniger als fünf Minuten tauschen lassen. Bei Urlaubsreisen kann man einfach noch zwei weitere Batterien mieten und so die Reichweite fast verdreifachen und nach dem Urlaub wieder abgeben. Die Übergen gerade, auch hier in Europa loszulegen.
Wenn man sich die E-Motoren von Lucid anschaut, sind übrigens Verbräuche von 8KWh/100km und weniger in einem Kompaktfahrzeug keine Utopie und dann käme man selbst mit der Batterie aus dem 500e über 400km weit- und mit der aus dem ID3 sogar fast 1.000km.
Der Lucid Air ist nicht umsonst Car of the Year bei MotorTrend geworden.
Schaun mer mal - langweilig wird's in diesem Bereich jedenfalls nicht.